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INTERREG VI

Projekte im Fokus

INTERREG PROJEKT

FOOD2020

Projekte im Fokus

Die Europäische Union ist, wenn es geht um die Lebensmittelversorgung, größtenteils autark. Es gibt einige Ausnahmen aber im Allgemeinen scheint die europäische Lebensmittelversorgung zumindest bis zum Jahr 2020 sichergestellt zu sein. Trotzdem ist es für die Lebensmittelindustrie wichtig, wettbewerbsfähig und innovativ zu sein und zu bleiben, sodass die EU auch langfristig autark ist. Die Ernährungswirtschaft hat in der deutsch-niederländischen Grenzregion eine große wirtschaftliche Bedeutung. In diesem Bereich sind vor allem KMU aktiv und der Sektor generiert viele Arbeitsplätze in der Region.

Kleine Unternehmen bleiben bei Innovation oft zurück und durch die wachsenden Herausforderungen der globalisierten Märkte fehlt es an notwendigen Kapazitäten für Entwicklungen. Das Ziel des INTERREG Projektes FOOD2020 ist es, durch Stimulation von Technologie und Innovation in diesem Sektor die nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden in der Grenzregion weiter zu entwickeln und neue Arbeitsplätze bei Unternehmen in der Grenzregion zu schaffen.

Mit FOOD2020 soll die Lebensmittelwirtschaft in der deutsch-niederländischen Grenzregion fit gemacht werden für 2020. Die fünf wichtigen Themenfelder des Projektes sind Forschung und Entwicklung, Klimawandel und Nachhaltigkeit, soziale Integration und Bildung und Beschäftigung. Das Projekt umfasst zehn Innovationsprojekte und 25 Machbarkeitsstudien, in denen Unternehmen gemeinsam mit wissenschaftlichen Einrichtungen neue Produkte, Prozesse und Dienstleistungen entwickeln und damit an einer nachhaltigen Zukunft arbeiten.

In einer solchen neuen Entwicklung geht es rund um kleine Tierchen! Für manche von uns ist es vielleicht eine seltsame Vorstellung, aber etwa dreißig Prozent der Weltbevölkerung isst regelmäßig Insekten. Insekten verfügen nach aktuellen Erkenntnissen über einen hohen Protein- und Vitamingehalt und sind reich an ungesättigten Fettsäuren und Mineralstoffen. Darüber hinaus benötigen Insekten, im Vergleich zu klassischen Nutztieren, weniger Nahrung und Kulturboden und verbrauchen auch weniger Wasser. In der EU existieren für essbare Insekten derzeit noch wenige konkrete gesetzlichen Regelungen. Es wird jedoch erwartet, dass sich dies in naher Zukunft ändert und die Zucht und Verarbeitung von Insekten für den menschlichen Verzehr ermöglicht und geregelt. Ziel der Maßnahme in FOOD2020 ist die (Weiter-) Entwicklung von verbraucherfreundlichen Produkten auf Basis von Insekten für den menschlichen Verzehr. Parallel dazu wird ein allgemein anwendbarer Qualitätsstandard entwickelt, da dieser für die Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit und Qualität der Produkte unabdingbar ist. Im Rahmen des Projektes sollen dabei alle Möglichkeiten dieser Entwicklung untersucht werden – von der Insektenzucht bis hin zur Produktion.

In Rahmen der Verbesserung der Arbeitsplätze, organisiert einer der Partner des Projektes, Food Valley NL, sogenannte Erfahrungs-Arbeitsplätze, in denen Graduierte oder beinahe Graduierte arbeiten können. Auf dieser Weise versucht das Projekt mehr Fachkräfte zu gewinnen, die in der Grenzregion und den dort angesiedelten KMU arbeiten möchten. Diese Fachkräfte sind für eine innovative und wettbewerbsfähige Wirtschaft in der Grenzregion von höchster Bedeutung.

Soll die deutsch-niederländische Grenzregion im Jahr 2020 spezialisiert sein auf die Zubereitung von Mahlzeiten mit Insekten? Wenn es nach den Investoren des Projekts geht, dann ja. Das Projekt wird mit Mitteln aus dem INTERREG-Programm Deutschland-Nederland in Rahmen des europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, des niederländischen Wirtschaftsministeriums, der Provincies Drenthe, Flevoland, Friesland, Gelderland, Groningen, Limburg, Noord-Brabant und Overijssel sowie der niedersächsischen Staatskanzlei und des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie Mittelstand und Handelswerk des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt. Begleitet wird das Projekt vom Programmmanagement der Ems Dollart Region.

Mehr Informationen und Beispiele von Aktivitäten des FOOD2020 Projekts finden Sie auf der Website www.food2020.eu.

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