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ID3AS

ID3AS - Grenzüberschreitender Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt "Sensortechnologie und Sensoranwendungen"

Relevanz und Ziel von ID3AS

Die Sensortechnologie ist eine Schlüsseltechnologie zur Entwicklung innovativer, zukunftsfähiger Produkte, Dienstleistungen und Prozesse sowohl für kleine und mittelständische Betriebe (KMU) als auch Großunternehmen. Da die Sensortechnologie häufig aber nicht zu den Kernkompetenzen in Unternehmen zählt, fehlt diesen unter Umständen die nötige Expertise im Bereich der Sensortechnologie, obwohl es einige Anwendungsgebiete gibt, in denen eine Sensorik einen erheblichen Mehrwert schaffen könnte und Prozesse und Produkte nachhaltig verbessern würde. An diesem Punkt setzt das Projekt ID3AS an. Das Ziel von ID3AS ist es, die Anwendungsgebiete in Unternehmen zu identifizieren, die ihnen sowohl einen technologischen als auch wirtschaftlichen Mehrwert bieten und sie beim gesamten Entwicklungsprozess, angefangen bei der Technologieanalyse, über die Bildung von bilateralen Entwicklungs-Konsortien in der Grenzregion bis hin zum Systemengineering und Prototyping zu unterstützen. Es trägt somit nachhaltig dazu bei, die vielfältigen Anwendungsgebiete der Sensortechnologie in der Grenzregion weiterzuentwickeln und für regionale Betriebe zu erschließen. ID3AS fördert besonders kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch Großunternehmen können von ID3AS profitieren.

Alleinstellungsmerkmale

ID3AS bietet der regionalen Wirtschaft grenzübergreifende Unterstützung bei der Entwicklung innovativer Sensortechnologie und deren Anwendung. Konkrete Messprobleme in den Unternehmen werden durch die lokalen Wissenspartner aufgegriffen, die technologische Lücke wird durch ID3AS identifiziert, auf technologische und wirtschaftliche Lösbarkeit analysiert und ein Entwicklungsplan für die praktische Umsetzung in den Unternehmen erarbeitet.

Für ausgewählte, hoch komplexe Problemstellungen und Innovationsvorhaben, die erhebliche Neuerungen für Unternehmen, Nutzer und/oder die Grenzregion darstellen, werden Schlüsselprojekte initiiert. Diese Projekte werden in Konsortien interdisziplinär aus mehreren Unternehmen und Wissenseinrichtungen bearbeitet. Ziel ist es, ausgewogene praxistaugliche Systemlösungen auf dem aktuellsten Stand des Wissens mit einer hohen Nachhaltigkeit zu erarbeiten.

Nicht selten könnten auf den ersten Blick völlig fremde Branchen von den Ergebnissen einer Sensorentwicklung profitieren. ID3AS stellt sich mit dem Arbeitsbereich „Cross Over“ seiner Verantwortung für die Grenzregion. Mit geringen Anpassungsentwicklungen lässt sich eventuell eine Entwicklung auch für Unternehmen anderer Anwendungen und Branchen nutzen. Für Unternehmen bieten Cross-Over-Projekte den Vorteil, dass sich die Entwicklungskosten mit anderen Unternehmen teilen lassen, sich neue Geschäftsfelder oder -modelle für das Unternehmen erschließen und dauerhafte Kooperationen mit Unternehmen anderer Branchen und Nationalität ergeben.

Daher ist es ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von ID3AS, unter den einzelnen Projekten und Arbeitsbereichen Cross-Over-Potentiale zu identifizieren, die die Nachhaltigkeit der Sensorentwicklungen stärken soll, in dem entwickelte Sensortechnologien zum Beispiel auf neue Materialien angewandt werden, neue Anwendungsfelder für die Sensorik identifiziert werden und/oder Verbindungen zwischen komplementärer Sensorik geschaffen werden.

Arbeitsfelder und Beispielprojekte

Die Projekte in ID3AS werden in fünf Arbeitsfelder gegliedert, die im Folgenden anhand von aktuellen Beispielprojekten erläutert werden:

Im Arbeitsfeld Acoustic Pattern Recognition wird beispielsweise eine Sensorik zur Identifikation und Interpretation akustischer Muster zum Monitoring von Krankheiten insbesondere im Bereich der Dysarthrie (Sprachstörungen), z.B. Parkinson entwickelt. Ziel ist es, den Fortschritt der Krankheit zu überwachen, um gezielter behandeln zu können.

Im Arbeitsfeld Agrobusiness & Food werden Sensorsysteme zur Unterstützung der Agrarwirtschaft entwickelt, beispielsweise zum Precision Farming durch das Messen des Nährstoffgehaltes in Gülle während des Ausbringungsvorgangs. Ziel ist es, die Effizienz in der Nährstoffausbringung auf den Acker, der Ernte und der Nutztierhaltung zu steigern.

Im Arbeitsfeld Intelligent Life Environment werden Sensorsysteme für eine intelligente Lebensumgebung entwickelt, beispielsweise zum Aufbau eines Quartiers (Stadtteil, Wohneinheit etc.) in dem Personen mit Behinderungen (z.B. Sehbehinderung) selbständig leben können. Ziel ist es, Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen in Lebensräumen zu steigern.

Im Arbeitsfeld Smart Supply Chain werden Sensorsysteme für eine intelligente Produktion und Produktionslogistik entwickelt, wie beispielsweise ein Sensorsystem zur automatisierten Vermessung von Bauteilen zur vollständigen Qualitätsprüfung in der laufenden Produktion. Ziel ist es, den Automatisierungsgrad in der gesamten Versorgungskette durch den Einsatz von Sensorik zu steigern und die Digitalisierung in der Identifikation und Zustandserfassung der Güter durch Sensorik voranzutreiben.

Im Arbeitsfeld Intelligent Surfaces & Materials wird Sensorik zur Integration in Kunststoffen, z.B. zur automatisierten Detektion von Gefährdungen durch Materialermüdungen entwickelt. Ziel ist es, die Material- und Bauteilfunktionalität, -sicherheit und -zuverlässigkeit durch die Integration von Sensorik zu verbessern und Materialermüdungen und -defekte frühzeitig zu detektieren.

Das Arbeitsfeld Business Development ist ein offener Projektbereich, in dem alle Anfragen und Ideen zur Nutzung von Sensortechnologie willkommen sind. Auch Projekte aus diesem Arbeitsbereich können sich zu Entwicklungs- und Schlüsselprojekten entwickeln. Aus diesem Grund werden im Arbeitsfeld Business Development Aufschlussberatungen mit Unternehmen zum Einsatz von Sensorik und zur Digitalisierung von Geschäftsfeldern sowie Marktanalysen für Sensorsysteme und Kundenrecherchen für sensorgestützte Geschäftsfelder durchgeführt. Des Weiteren werden Unternehmen in der Personalaus- und -weiterbildung für Sensorentwicklungsprojekte unterstützt.

Projektstatus (Stand März 2018)

Im laufenden Projekt wurden insgesamt 62 Erstberatungen mit Unternehmen durchgeführt. In 18 Fällen ergaben sich hieraus Technologieanalysen, um Anforderungen an die Messtechnik und an das Sensoranwendungssystem zu definieren sowie erste Konzepte eines Sensorsystems zu entwickeln. Schon jetzt sind deutsche als auch niederländische Unternehmen gemeinsam in Konsortien im Bereich des Systemengineerings und der Entwicklung von Prototypen aktiv.

Ansprechpartner

Bei Fragen, Anregungen und Projektideen können Sie sich gerne an unsere Ansprechpartner auf deutscher oder niederländischer Seite wenden:

Institut für Duale Studiengänge
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Arens-Fischer oder Katrin Dinkelborg
Kaiserstraße 10b
49809 Lingen (Ems)
Tel.: +49 (0)591 – 800 98 722
E-Mail: k.dinkelborg@hs-osnabrueck.de

 

Hanze University of Applied Sciences
Drs. Joke Bruining of Petra van Dam
Zernikeplein 11
9747 AS Groningen (NL)
Tel.: +31 (0)6 – 230 44 268
E-Mail: jo.bruining@pl.hanze.nl

 


Zum Projekt (externer Link)

Projekt
Informationen

Geplante Projektkosten

9.105.937,00 €

Projektlaufzeit

1.7.2016 - 31.12.2020

Priorität

Erhöhung der grenzüberschreitenden Innovationskraft im Programmgebiet

Lead Partner

Hochschule Osnabrück Institut für Duale Studiengänge Lingen

Projektpartner

Hanzehogeschool, Kaderpartner NL + D ID3AS,

Projekt
Finanzierung

Finanzierer Betrag
Provincie Groningen 79.221,65 €
Provincie Overijssel 65.562,75 €
Hochschule Osnabrück Institut für Duale Studiengänge Lingen 234.754,16 €
EFRE / EFRO 4.552.968,50 €
Ministerie van Economische Zaken en Klimaat 602.813,03 €
Provincie Gelderland 65.562,75 €
Provincie Drenthe 112.003,02 €
Hanzehogeschool 234.000,00 €
MB Niedersachsen 758.524,55 €
Kaderpartner NL + D ID3AS 2.322.059,10 €
Provincie Fryslân 79.221,65 €