Neues zu Interreg VI
Die Ehemalige Jüdische Schule (EJS), deren Träger der Landkreis Leer ist, arbeitet bereits mit der Stichting Folkingestraat Synagoge (SFS) in einem Exkursionsprojekt für Schüler:innen zusammen. Das grenzübergreifende Projekt intensiviert die gemeinsame Projektarbeit und wird wichtige Impulse für das regionale und überregionale Netzwerk generieren.
Ziel der geplanten Arbeitsschritte sowie der Kooperation ist die Erforschung, Vermittlung und Präsentation von jüdischer Migrationsgeschichte zwischen beispielhaften deutschen und niederländischen Synagogengemeinden. Dementsprechend soll ein Gesamtbild zu jüdischem Leben im grenznahen Raum aus historischer Perspektive entstehen. Zielstellung ist es, die vielschichtigen und wechselseitigen Beziehungen exemplarischer jüdischer Gemeinden dies- und jenseits der Grenze darzustellen, und diese in das aktuelle Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Weiterhin sollen bestehende Netzwerke und die interessierte Öffentlichkeit für das Thema jüdische Migrationsbewegung und Migrationserfahrung sensibilisiert werden.
Das gemeinsame Projekt zwischen der EJS und der SFS gliedert sind in zwei Arbeitsphasen, die sich wie folgt inhaltlich beschreiben lassen: In der ersten Phase wird eine grenzübergreifende Forschungsarbeit erstellt, die das Migrationsverhältnis der jüdischen Gemeinden im Rheiderland und niederländischen Synagogengemeinden wie Groningen, Winschoten und Bourtange untersucht. Diese Forschungsarbeit fußt auf der These, dass Migrationsbestrebungen wechselseitig ausgerichtet sind. In Anbetracht dieses Aspekts wird erstmalig exemplarisch die jüdische Geschichte im deutsch-niederländischen Grenzraum erforscht, und es werden die Ergebnisse der breiten Öffentlichkeit vermittelt. Das Ende dieser grenzübergreifenden Forschung bildete die Präsentation der Forschungsergebnisse im Rahmen einer digitalen Tagung am 14.01.2021. Nach der Veröffentlichung der deutschen Publikation erfolgt die Übersetzung ins Niederländische. Die Präsentation der Forschungsergebnisse zielt auf die Stärkung und Belebung bestehender Netzwerke ab.
In der zweiten Arbeitsphase werden die Forschungsergebnisse zielgruppengerecht als Teil einer Wanderausstellung konzipiert, die in der Groninger Synagoge – nach vorheriger Schau an verschiedenen Orten – ihren finalen Platz findet. Im Kontext der kompletten Neugestaltung der Dauerausstellung in der Groninger Synagoge finden erstmals die grenzübergreifenden Beziehungen der Region Erwähnung. Den Abschluss dieser Arbeitsphase bildet die Präsentation der Ausstellung. In der Wanderausstellung werden neben den erforschten Themen ebenfalls Zeitzeugeninterviews die wechselseitigen Beziehungen veranschaulichen. Als Auftakt wird die Wanderausstellung zuerst in Leer und dem Rheiderland und anschließend in der Provinz Groningen gezeigt werden. Neben den thematischen Schwerpunkten formuliert die Wanderausstellung pädagogische Leitfragen nach Toleranz in einer pluralen Migrationsgesellschaft und verknüpft diese mit historischen Themen und aktuellen Fragestellungen.
Zielstellung ist es, historisches Wissen zu vermitteln, zivilgesellschaftliche Kräfte zu stärken und gegen nationale ausgrenzende Tendenzen Stellung zu beziehen. Als Zielgruppe der Wanderausstellung sind Schüler:innen und ein erweiterter Interessentenkreis festgelegt. Die Vermittlung jüdischer lokaler Migrationsgeschichte soll dem Publikum die Möglichkeit geben, historisches Wissen mit aktuellen Diskursen zur Migration zu verbinden und zu reflektieren.
562.500,00 €
1.5.2018 - 31.12.2021
Soziokulturelle und territoriale Kohäsion des Programmgebietes
Landkreis Leer Stabsstelle Ehrenamt
Stichting Folkingestraat Synagoge,
Finanzierer | Betrag |
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Stichting Folkingestraat Synagoge | 150.000,00 € |
MB Niedersachsen | 50.000,00 € |
EFRE / EFRO | 200.000,00 € |
Provincie Groningen | 50.000,00 € |
Landkreis Leer Stabsstelle Ehrenamt | 200.485,65 € |