Neues zu Interreg VI
Das Wattenmeer ist bei Anwohnern und Besuchern wegen seiner Freizeitangebote sehr beliebt. Ein Tag am Strand oder eine Wattwanderung sind nur zwei Beispiele von dem, was das Naturgebiet zu bieten hat. Nirgends sonst auf der Erde hat sich unter dem Einfluss der Gezeiten eine vielfältigere Landschaft in dieser Größe entwickelt. Wind und Wasser sind die formenden Naturkräfte; Gezeiten und Sturmfluten sorgen für eine hohe Dynamik. Die natürlichen geologischen Prozesse laufen im Wattenmeer noch weitestgehend ungestört ab. Inseln, Sandbänke, Priele, Rinnen, Wattflächen, Salzwiesen und Dünen werden permanent umgestaltet – so gibt es ständig etwas Neues zu entdecken. Das Wattenmeer zeigt auf einmalige Weise, wie sich Pflanzen und Tiere an die ständig wechselnde Landschaft anpassen. Mehr als 10.000 Tier-und Pflanzenarten sind hier zu Hause. Nicht umsonst ist das Wattenmeer im Juni 2009 in die UNESCO-Liste des Weltnaturerbes aufgenommen worden. Ein einzigartiger Status für das Naturgebiet, welches als beliebtes touristisches Ziel auch besonderen Schutzes bedarf.
Das INTERREG-Projekt „Watten-Agenda“ setzt sich daher grenzüberschreitend für den Schutz und die Erhaltung des Wattenmeeres ein. Das Projekt steht dabei im Kontext der Strategie „Nachhaltiger Tourismus in der Destination Weltnaturerbe Wattenmeer“, die im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Naturschutz- und Tourismusorganisationen veröffentlicht wurde.
Ziel des Projektes ist es einen nachhaltigen Tourismus in der Wattenmeer-Region zu fördern. Dabei gilt es nachhaltige Erlebnisformen, primär das Wandern und Radfahren, stärker mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer zu verknüpfen. Auf dieser Basis werden aus vier Kernthemen unterschiedliche Maßnahmen umgesetzt, wie z.B. die Maßnahme „Weltnaturerbe erwanderbar“. Innerhalb der Maßnahme sollen auf Basis bestehender Angebote grenzübergreifend neue Wanderimpulse entwickelt und umgesetzt werden, die eine konkrete Verbindung zum Naturerlebnis Wattenmeer herstellen. Außerdem entwickelt das Projekt auch eine grenzübergreifende Wanderapp mit Wanderinfos sowie eine Wanderkarte zum Weltnaturerbe Wattenmeer.
Als innovatives neues Wanderangebot werden „Kinderrouten“ in verschiedenen Ortschaften entlang des Wattenmeeres entwickelt. Dabei sind die Kinder nicht nur Nutzer, sondern auch Entwickler der Routen.
Probeweise wird auch ein neuer nachhaltiger Fahrradtourismus entlang der deutsch-niederländische Küste entwickelt. Eine enge Verzahnung des bestehenden Radangebotes mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer, insbesondere die Vermittlung von Informationen zum Naturraum und die Sensibilisierung für die Besonderheit des Weltnaturerbes, ist Kern der Maßnahme.
Ein weiteres wichtiges Ziel des Projektes ist die Entwicklung grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Wissensvermittlung zum Weltnaturerbe. Deutsche und niederländische Ausbildungsinstitute, das Gaststättengewerbe und Tourismusverbände werden dabei beteiligt, um sicherzustellen, dass das Gebiet nachhaltiger genutzt wird.
Aus den vier Kernthemen werden insgesamt noch weitere Maßnahmen ergriffen. Die Kernziele des Projektes sind (1) Sensibilisierung und Begeisterung für das Wattenmeer, (2) Wissen und Wissensvernetzung über das Wattenmeer, (3) Verknüpfung nachhaltiger Erlebnisformen mit dem Wattenmeer und (4) Kommunikation des Wattenmeers über die Region hinaus.
Durch die finanzielle Unterstützung im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und der Niedersächsischen Staatskanzlei sowie der Provincie Fryslân und Provincie Groningen wird das Projekt „Watten-Agenda“ kofinanziert.