Neues zu Interreg VI
Wir haben nur eine Erde, und wir müssen uns um sie kümmern – deshalb spielt Nachhaltigkeit in immer mehr Bereichen eine große Rolle. Dieses Thema sollte auch bei der Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen nicht unterschätzt werden. Die Euregio Rhein-Waal ist Partner in verschiedenen grenzüberschreitenden Projekten für KMU, in denen Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spielt.
Die Euregio Rhein-Waal, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, bietet u.a. Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln aus dem europäischen Förderprogramm INTERREG Deutschland-Nederland. Dies ermöglicht kleinen und mittleren Unternehmen in der Grenzregion, ihre Innovationskraft zu steigern. Unternehmer profitieren auch von dem umfangreichen grenzüberschreitenden Netzwerk der Euregio Rhein-Waal. In der Strategischen Agenda 2025+, die konkrete Leitlinien bietet, um die Euregio Rhein-Waal in den kommenden Jahren auf die nächste Stufe zu bringen, sind die Themen Nachhaltigkeit und Klima ein wichtiger Schwerpunkt.
Finanzielle Unterstützung für CO2-arme Produktinnovationen
Eines der Projekte im Bereich der Nachhaltigkeit der Euregio Rhein-Waal ist EnerPRO. „Das Projekt unterstützt KMU aus der Grenzregion bei der Entwicklung von Low-CO₂-Produktinnovationen, zum Beispiel in den Bereichen Energieeffizienz, Solarenergie und Elektromobilität“, so Tjardo Derksen, Regionalkoordinator Kiemt bei EnerPRO. „Auf niederländischer Seite sind Unternehmen aus Gelderland, Nord-Brabant, Limburg und Flevoland an dem Projekt beteiligt.“ Sie erhalten eine finanzielle Unterstützung von bis zu 60.000 € für die Konzeptentwicklung, eine Machbarkeitsstudie und/oder ein Entwicklungsprojekt.
„Viele Chancen und Möglichkeiten in Deutschland“
Sit & Heat B.V. aus Nijmegen wirkte bereits an EnerPRO mit. Das Unternehmen entwickelt beheizbare Sitzkissen u.a. für das Gastgewerbe, Büros und Stadien, die eine nachhaltige Alternative zu Heizungen darstellen. „Da kein ganzer Raum beheizt werden muss, wird bis zu 95 Prozent weniger Energie verbraucht und CO₂ ausgestoßen“, erklärt Jeroen Diks, kaufmännischer Leiter bei Sit & Heat. Warum hat sich das Unternehmen für die Teilnahme an EnerPRO entschieden? „Wir arbeiten an einer neuen innovativen Anwendung unserer Technologie. In Deutschland haben wir eine Partei gefunden, die das mitentwickeln wollte. EnerPRO hat uns anschließend geholfen, die Finanzierung auf die Beine zu stellen und geeignete Lieferanten zu finden“, erklärt Diks. Er ist mit dieser Unterstützung sehr zufrieden. „Die Unterstützung war fachkundig und ohne EnerPRO wäre die Zusammenarbeit mit unserem deutschen Partner wahrscheinlich nicht zustande gekommen. Und das, obwohl es in Deutschland viele Chancen und Möglichkeiten für uns gibt.“
Die Zusammenarbeit mit einem deutschen Unternehmen bietet viele Vorteile
Auch Unternehmer, die gemeinsam mit einem deutschen Unternehmen nachhaltige Technologien entwickeln wollen, können sich an Cleantech Energy Crossing wenden. „Wir konzentrieren uns auf die Entwicklung von Cleantech-Innovationen, die auf die gebaute Umwelt und die Energieinfrastruktur abzielen, wie z. B. Batterietechnologie und Heiz- und Kühltechnologie. Damit regen wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit an“, sagt Projektkoordinator Rico Grol. Kiemt, EnergieAgentur.NRW und mehr als dreißig KMU, Wissens- und Forschungseinrichtungen arbeiten in diesem Projekt zusammen. „Die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen aus Deutschland kann von großem Vorteil sein – vor allem, wenn man sich in der Gründungsphase befindet“, erklärt Grol. „Durch den Austausch von Erfahrungen und Ideen kann man viel voneinander lernen.“
Guter Anlauf
Das bestätigt auch Luc Hamilton von Micro Turbine Technology B.V. (MTT) in Eindhoven. Das Unternehmen entwickelt Anwendungen mit fortschrittlichen Mikrogasturbinen, darunter die EnerTwin. Dies ist ein Mikro-KWK-System, das mit Erdgas betrieben wird. „Wir bekommen regelmäßig die Frage, ob die EnerTwin auch mit Biogas funktioniert“, erklärt Hamilton. „Im Rahmen von Cleantech Energy Crossing haben wir mit Hilfe des Gas- und Wärme-Instituts aus Essen begonnen, diese Idee zu entwickeln.“ Die Teilnahme an dem Projekt hat sich für MTT sehr gelohnt, sagt Hamilton: „Dadurch konnten wir einen guten Start hinlegen.“ Ohne die finanzielle Unterstützung des Projekts wäre die Entwicklung von EnerTwin heute nicht so weit fortgeschritten. „Das Projekt kann Ihnen eine Plattform bieten, um Produkte mit anderen Parteien zu entwickeln, was sonst vielleicht nicht passiert wäre!“